Inklusion

Begriffsklärung Inklusion

Unter dem Begriff Inklusion versteht man die Wertschätzung der Verschiedenheit menschlichen Lebens, individueller Unterschiede der Kinder und Familien sowie ihre soziale und kulturelle Vielfalt. Zentrale Prinzipien für den Umgang mit individuellen Unterschieden und sozialkultureller Vielfalt sind dabei soziale Integration, individuelle Begleitung und kulturelle Offenheit (vgl. Bayrisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales).

Inklusion ist für unsere Einrichtung sehr wertvoll und in der UN-Konvention verankert. Der Bayrische Bildungs- und Erziehungsplan sieht die individuellen Unterschiede der Kinder als Chance und Bereicherung: Die soziale und kulturelle Vielfalt der Kinder und Familien bietet Lernchancen für jedes einzelne Kind. Alle Kindertageseinrichtungen sind in der Verantwortung, „sozialer Ausgrenzung angemessen zu begegnen und allen Kindern faire, gleiche und gemeinsame Lern- und Entwicklungschancen zu bieten (BayBEP, Kap. 2.8, S. 33).

Inklusion in unserer Einrichtung

Wir können Kinder in all ihrer Verschiedenheit (kulturelle Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Alter, Sprache, mit und ohne Behinderung) aufnehmen, dabei müssen die baulichen Gegebenheiten beachtet werden. Kinder mit Gehbehinderung können nur bedingt aufgenommen werden. Durch die gemeinsame Bildung, Erziehung und Betreuung in unserer Einrichtung soll allen Kindern soziale Teilhabe und Chancengerechtigkeit beim Aufwachen ermöglicht werden, damit sie ihr Leben soweit wie möglich unabhängig und selbstbestimmt leben können.
Die Aufnahme erfolgt durch intensiven Kontakt und Austausch mit den Eltern um eine Entscheidung zum Wohl des Kindes zu treffen.

Für die Kindergarten- und Krippengruppe bedeutet das Zusammenleben von Kindern mit und ohne Behinderung in der Gemeinschaft einen enormen Zuwachs an emotionalen und sozialen Kompetenzen, wie beispielweise Empathie, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme sowie gegenseitige Verantwortlichkeit. Wir als pädagogische Fachkräfte vermitteln von Beginn an Wertschätzung, Toleranz und auch Respekt im angstfreien Umgang miteinander.
Die Erfahrung zeigt, dass Kinder offen miteinander umgehen und Verständnis für „Andersartigkeit“ entwickeln. So erfolgt der Aufbau von Beziehungen aller Kinder gleichermaßen. Die intensive Beobachtung und die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Diagnosen erfordern von uns Fachwissen. Diese Erweiterung erfolgt durch Fortbildungen und in der Zusammenarbeit mit ihnen als Eltern, aber auch mit unseren Kooperationspartner dem „Josefinum“ Augsburg. Die Fachberatung durch die Therapeuten ist eine wertvolle Komponente sowohl für den Bezugserzieher, als auch das gesamte Team. Den Kontakt mit dem Fachpersonal, die das Kind mitbetreuen, sehen wir als wertvolle Bereicherung für uns und unsere Arbeit. Dies kann je nach Bedarf des Kindes Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie oder weitere Leistungen sein. Es wird ein individueller Förderplan erstellt, damit alle Beteilige (Eltern, Erzieher und Therapeuten) den Entwicklungsverlauf zum Wohl des Kindes unterstützen und somit die Fortschritte dokumentiert werden können. Durch die Dokumentation ist eine leichtere Überprüfung der bereits erreichten Entwicklungsschritte möglich, aber auch eventuelle Rückschritte können durch kleine Zielsetzungen schnell erkannt und abgefangen werden. Den Therapeuten und dem Personal steht dazu ein Therapieraum mit Materialien zur Förderung der diversen Bereiche, wie Fein- und Grobmotorik, Konzentration, Rollenspiel, Körperwahrnehmung etc. zur Verfügung.

Daraus ergeben sich auch Entwicklungsberichte, die als Grundlage für Beratungen bei Elterngesprächen herangezogen werden können, wenn es um Entscheidungen wie zum Beispiel den Schuleintritt geht. Die letztendliche Entscheidung, welche Schule besucht wird, liegt bei den Eltern. Eine partizipative Wertehaltung ist Grundlage für alle Schritte in unserer inklusiven Arbeit. Jedes Teammitglied muss sich selbst reflektieren und seine eigenen Grenzen bei der inklusiven Arbeit erkennen.